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Findeisen entwirft seine Landschaften in Anlehnung an das „all over“ aus der Malerei der fünfziger und sechziger Jahre, naturnah und synthetisch zugleich. Zunächst operiert er mit künstlich-greller Acrylfarbe in Form von getropften Strukturen, in denen Jackson Pollocks „dripping“ mechanisch und kontrolliert wiederkehrt, dann mit floralen Rapporten, die gemalt in der klassischen Ölmaltechnik ein fiktives Naturschauspiel erscheinen lassen. Schließlich setzt Findeisen pastose schablonenartige Strukturen auf.

Findeisens Werk löst dadurch widersprüchliche Interpretationen aus.
Einerseits schaffen die in Öl gehaltenen Arbeiten starke Assoziationen zur traditionellen Landschaftsmalerei mit fauvistischem Einschlag. Die gewählten Ausschnitte, mit einem teilweise postromantischen Anspruch, wiegen den Betrachter in scheinbar vertrauten Gefilden und erinnern an bereits bekannte Orte.
Andererseits bilden die Motive ebenso wie die Blattfragmente reine Muster, verflachen zu Ornamenten und zu einer komponierten Fläche. Durch den ungleichmäßigen, wuchernden und zugleich zerbrechlichen Auftrag der Rapporte und schließlich der überdeutlich festen Kontur der pastosen Strukturen, verweigert sich das Motiv der reinen postromantischen Sehnsucht und schafft eine doppeldeutige Pseudorealität. Das vertraute Moment der Landschaftsdarstellung löst sich so auf in einer fragilen, ornamentalen Überfrachtung.

Findeisens Werk wirkt durch die reflektierte Intimität, mit der Motive der Natur aufgegriffen werden. Scheinbar vertraut und heimelig, setzt Findeisen dem malerischen Ausgangspunkt manisch dichte Schichtungen von Grafikelementen gegenüber zu denen kalkulierte Störungen hinzutreten. Künstlerische Gesten, bildnerische Sujets oder Pixelfragmente aus dem Internet werden zum Gegenpart der rationalen Erkenntnis.